Das Theaterkistl der Gruppe 27, eine kulturelle Institution
In der Gruppe 27 gibt es schon seit geraumer Zeit eine wirkliche Institution, was dies betrifft. Wir mussten in den Archiven stöbern, um rauszufinden wie lange diese Institution schon lebt und wie das Ganze ans laufen gekommen ist. Dazu wurden wir in der 75 Jahre Jubiläumsausgabe aus dem Jahre 2005 fündig. Und dies wollen wir euch natürlich auch nicht vorenthalten.
Seit elf Jahren ist das Theaterkistl 27 die Garantie für kulturellen Hochgenuss im zum Kellertheater umfunktionierten Pfadfinder:innenheim.
Der geistige Vater dieses Projektes ist Albert Rosenberger, der vor vielen Jahren eine kleine Gruppe um sich versammelte und es sich zum Ziel setzte, eine funktionierende Theatergruppe ins Leben zu rufen.
Das erste ehrgeizige Projekt trug den Namen „Der Geier“ und war von Lessing (Originaltitel: Die Juden). Ohne Zweifel ein Klassiker der Literatur.
Das zweite Stück hieß „Sie schlafen jetzt“ von Georges Feydeau. Es ging um einen vorwitzigen Butler, der seinen Herren hypnotisierte, um ihn für sich arbeiten zu lassen.
Das dritte Stück war ein Sprung in die Moderne und eröffnete uns die Boulevardkomödie „Boeing-Boeing“ von Marc Camelotti. Der bekannte Komödienhit (Film mit Tony Curtis und Jerry Lewis) war eine echte Herausforderung. Zum aller ersten Mal wurden komplizierte Bühnenaufbauten, in Form von 2 Türen, die funktionieren mussten, verwendet.
Die vierte Arbeit war Oscar Wilde’s „Bunburry“ oder „The Importance of being Ernest“.
Bereits ein halbes Jahr später, standen sie schon wieder auf der Bühne und zwar mit Goldoni’s „Mirandolina“, der Geschichte einer selbstbewussten, jungen und umschwärmten Wirtin. Es war das Stück, dass für die Souffleuse sicher die herausforderndste Aufgabe darstellte.
Das fulminante Comeback nach zwei Jahren wurde mit Calderon’s „Die Dame Kobold“ gefeiert. Diesmal gab es sogar richtige Action in Form einer schwer zu choreographierenden Fechtszene. Die Bühne musste getrennt beleuchtet werden, denn es mussten zwei ganze Zimmer auf die Bühne gebracht werden.
Nach diesem Erfolg entschied sich das Theaterkistl 27 für drei Aufführungsabende und für etwas Modernes. „Der 10. Hochzeitstag von Charlie und Myra“ von Neil Simon (Originaltitel: Gerüchte, Gerüchte). Die Herausforderung an diesem Stück war, die ständigen Massenauftritte zu bewältigen.
Im Jahr darauf folgte „Strychnin und Häkeldeckchen“, besser bekannt als „Arsen und Spitzenhäubchen“. 2003 schlüpften sie in verschiedene Rollen bei einem buntgemischten Kabarettabend. Die nunmehr letzte Produktion war auch wohl die Sauberste „Alles Seife“ (Oscar von Claude Magnier) im November 2004.
Was neben der Schauspielerei den Erfolg der Theaterabende ausmacht? Das Ambiente in unserem Pfadfinderheim (ein richtiges Kellertheater eben), die Technik zweifelsohne, genauso wie die unzähligen Buffets, die die Gästeschar in Pausen versorgen. Die perfekten Souffleusen und die vielen Gastdarsteller, die immer wieder mal den Schritt auf die Bühne wagen.
Der Dank gilt auch der Gilde Bonifaz Wohlmuth, die seit Jahren hilft sowohl die Bühne als auch die Technik aufzubauen.
Und seid diesem Beitrag sind jetzt mehr als 20 Jahre mit großartigen Stücken versorgt worden. Was noch zu beachten ist, dass es auch im Ensemble schon richtige Generationenwechsel gegeben hat und es funktioniert noch immer bestens.